Typische Fragen im Bewerbungsgespräch
Typische Fragen im Bewerbungsgespräch
„Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?“ – „Äh, da ist es aber noch lange hin. Das habe ich mir jetzt so noch gar nicht überlegt.“
Das sollten Sie aber! Denn bei: Wo sehen Sie sich in 5 Jahren? Wie würden Ihre ehemaligen KollegInnen Sie beschreiben? Wieso sind Sie die/der Richtige für uns? und Was wissen Sie über unser Unternehmen? handelt es sich um typische Fragen in einem Vorstellungsgespräch. Mit welchen Fragen Sie als Bewerberin und Bewerber noch rechnen müssen und wie Sie darauf souverän reagieren, lesen Sie hier!
Schon vermeintlich harmloser Small Talk zu Beginn des Gesprächs wie „Haben Sie gut hergefunden?, „Haben Sie einen Parkplatz bekommen?“ oder „Ist das Wetter heute nicht schön!“ kann Stolpersteine bergen. Ihr Gegenüber will jetzt nichts Negatives über Verkehrsstaus, fehlende Parkplätze oder einen Wetterumschwung hören. Antworten Sie daher kurz und bündig mit z.B.: „Der Anfahrtsweg ist auf Ihrer Homepage sehr gut beschrieben, das Unternehmen ist problemlos zu finden!“
Nachdem die ersten paar Worte gewechselt wurden und das Eis gebrochen ist, möchten sich die Personalverantwortlichen rasch einen Überblick über die sich bewerbende Person und deren beruflichen Werdegang verschaffen und einen persönlichen Eindruck gewinnen. Es erfolgen daher Aufforderungen wie: „Stellen Sie sich bitte kurz vor!“ oder „Erzählen Sie bitte von sich!“
Geben Sie nun eine kompakte Selbstpräsentation zum Besten. Sie sollten ausgehend von Ihrer aktuellsten (sprich letzten) Karrierestation einige Minuten über Ihren Werdegang, Ihre Ausbildung, Ihre Fertigkeiten und Qualifikationen sprechen können. Dabei spielen jedoch Anekdoten aus der Kindheit und erzählerische Details wie Ihr Geburtsort oder der Beruf Ihres Vaters keine Rolle – konzentrieren Sie sich auf jene Fakten, welche für die Position, die Sie nun anstreben, relevant sind! Betonen Sie Ausbildungsschwerpunkte und berufliche Erfahrungen, die Sie in der neuen Stelle einbringen können.
Fast in jedem Bewerbungsgespräch fixer Bestandteil sind diese zwei Klassiker: „Was sind Ihre Stärken?“ Und das Pendant dazu: „Was sind Ihre Schwächen?“ Vor allem hierbei hilft es sehr, sich in der Vorbereitung auf das Gespräch mögliche Antworten zurechtzulegen.
Machen Sie eine Liste Ihrer Stärken und markieren Sie jene, die Ihrer Meinung nach für die neue Stelle am wichtigsten sind. Lesen Sie dazu nochmals die Stellenausschreibung und überlegen Sie sich, welcher Typ Mensch für diese Position wohl geeignet wäre. Welche Eigenschaften müsste diese Person haben und welche dieser Eigenschaften haben Sie?! Überlegen Sie in weiterer Folge für alle Ihre Stärken, wie Sie diese erlangt haben, wo Sie diese eingesetzt haben und untermauern Sie so argumentativ Ihre Stärkenliste.
Mit dieser Vorgehensweise gelingt es Ihnen, Ihre Stärken optimal zum Ausdruck zu bringen.
Aber wie geht man mit der Frage nach den Schwächen um, wenn man sich doch eigentlich „gut verkaufen“ soll? Eine Reaktion á la „Ich habe keine Schwächen!“ sollten Sie sich jedenfalls sparen, dies ist unglaubwürdig. Ebenso sind hier vermeintlich lustige Entgegnungen wie „Meine Schwäche ist Schokolade.“ fehl am Platz und erzeugen beim Gegenüber höchstens einen gequälten Gesichtsausdruck. Auch wenn es schwer fällt, überlegen Sie sich 1-2 Schwächen nach folgendem Prinzip: eine Schwäche, die auch positiv interpretiert werden kann und/oder eine Schwäche, die für die angestrebte Position (eher) nicht relevant ist.
Neben den Stärken und Schwächen oder Fragen wie „Beschreiben Sie sich mit 5 Eigenschaften!“ bedienen sich Personalverantwortliche auch gerne dritter Personen, um etwas über die BewerberInnen in Erfahrung zu bringen. Folgende Formulierungen sind gängig: „Wie würden Ihre ehemaligen Vorgesetzten/KollegInnen beschreiben?“ Oder „Wie würde Ihr Partner/Ihre Partnerin Sie beschreiben?“
Diese Fragen können Sie wiederum sehr gut nutzen, um Ihr Wesen, Ihren Arbeitsstil und Ihre Erfahrungen positiv ins Spiel zu bringen. Denn natürlich würde Ihre ehemalige Chefin oder Ihr ehemaliger Kollege nur Positives über Sie berichten!
Manchmal wird Ihre Eignung noch genauer hinterfragt: „Warum sind Sie die Richtige/der Richtige für diese Position?“ Gehen Sie hier nochmals auf die Qualifikationen und Vorerfahrungen ein, welche Sie Ihrer Meinung nach für den oder die Beste im Rennen um die neue Position machen. Schildern Sie Ihrem Gegenüber, welche Vorteile das Unternehmen hat, wenn Sie eingestellt werden!
Für die Personalverantwortlichen ist es auch von Interesse zu erfahren, welche Motivation hinter der Bewerbung steckt: „Wieso haben Sie sich gerade bei uns beworben?“ Warum hat man diese Stelle, dieses Unternehmen gewählt? Welche Aspekte der Stellenausschreibungen waren am ansprechendsten, welche Vorstellungen hat der Bewerber von der Position? Diese Frage sollten Sie bei echtem Interesse an der Position und am Unternehmen problemlos beantworten können.
Damit sich die Personalverantwortlichen ein Bild Ihrer bisherigen Aufgaben und Arbeitsbereiche machen können, wird nach einem typischen Arbeitstag gefragt: „Wie sah zuletzt Ihr Arbeitsalltag aus? Welche Tätigkeiten haben Sie erledigt?“ Schildern Sie vor allem jene Agenden, die Sie vermutlich auch in der neuen Position ausführen werden und in die Sie entsprechende Erfahrungswerte einbringen können.
Wesentlich ist für die Entscheidungsträger, welche Stellen besetzen, in diesem Zusammenhang noch folgendes: „Wie stellen Sie sich Ihren Arbeitstag in der neuen Position vor?“ Dabei will man aus der Antwort heraushören, ob die BewerberInnen eine realistische Vorstellung ihrer neuen Beschäftigung haben und wissen worauf sie sich einlassen. Wiederum können Parallelen zwischen dem alten und dem zukünftigen Job erkannt werden.
Manche Fragen im Vorstellungsgespräch zielen auch darauf ab, die BewerberInnen und ihre Stressresistenz zu testen. Wie wird auf fiese Fragen oder bei Themen, die man lieber meiden möchte reagiert?
„Warum sind Sie arbeitslos?/Warum haben Sie so oft gewechselt?“ Derart direkte Fragen nach Lücken oder Unregelmäßigkeiten im Lebenslauf können unangenehm sein.
Gerade deshalb ist es wichtig, sich auch auf Fragen nach Stellenwechsel und Arbeitslosigkeit Argumente und Antworten zu überlegen, um gelassen reagieren zu können. Vermeiden Sie hierbei jedenfalls negative Aussagen über ehemalige Arbeitgeber!
Häufig wird die Frage nach Präferenzen im Arbeitsstil hinsichtlich Teamarbeit oder Einzelgängertum gestellt: „Arbeiten Sie lieber allein oder im Team?“. Antworten Sie ehrlich aber diplomatisch und überlegen Sie im Vorfeld, um welche Position es geht. Wird hier ein kommunikativer Teamplayer gesucht oder ein selbständiger und eigeninitiativer Einzelkämpfer?
Beinahe so sicher wie das Amen nach dem Gebet werden BewerberInnen im Vorstellungsgespräch mit dieser Frage konfrontiert: „Wie ist Ihre Gehaltsvorstellung?“ Vor allem bei dieser Frage hilft gute Vorbereitung im Vorfeld im Sinne von Recherche bzgl. Gehaltsniveaus, Kollektivverträgen und branchenüblichen Konditionen. Eine realistische Einschätzung des eigenen Wertes und des möglichen Gehalts sind notwendig. Sowohl mit zu niedrigen als auch mit übersteigerten Vorstellungen wirft man sich als Kandidat aus dem Rennen. Geben Sie Ihre Gehaltsvorstellung brutto monatlich an und berechnen Sie auch das Jahresgehalt, sodass Sie dieses auf Nachfrage nennen können. Um Verhandlungswillen zu signalisieren, können Sie auch die Angabe einer Spanne „von – bis“ wählen oder anbieten in einer Einstiegsphase für weniger Gehalt zu arbeiten, wenn für später eine Erhöhung (vertraglich!) in Aussicht gestellt wird.
Im Zusammenhang mit der Gehaltsfrage sollten Sie sich auch einige zusätzliche Aspekte überlegen: wie werden Überstunden gehandhabt, gibt es variable Gehaltsbestandsteile (Provisionen, Prämien etc.), gibt es einen Dienstwagen, gibt es zusätzliche Sozialleistungen oder andere „Zuckerl“?
Meist gegen Ende des Gespräches wird nochmals das Interesse der BewerberInnen an der ausgeschriebenen Position und am Unternehmen getestet. Dies kann ganz direkt durch die Frage „Was wissen Sie über unser Unternehmen?“ erfolgen. Darauf sollten Sie mit einigen Fakten über die Firma und deren Betätigungsfeld reagieren können!
Indirekt wird das Interesse durch „Haben Sie noch Fragen an uns?“ erkundet. Um hier nicht abschließend durch ein desinteressiertes „Nein, keine Fragen“ negativ aufzufallen, ist es wichtig, über das Unternehmen vorab Informationen einzuholen und sich einige Fragen zu überlegen. Formulieren Sie diese zu Hause und notieren Sie sich die Fragen, damit sie in der Nervosität nicht möglicherweise wieder entfallen.
Dies sind einige der häufigsten Fragen im Rahmen eines Vorstellungstermins. Sollten Sie zu mehreren Gesprächen eingeladen werden und dazu einige Erfahrung sammeln, ist es empfehlenswert, sich zu Hause im Rückblick die gestellten Fragen zu notieren. So bekommen Sie eine persönliche Liste und es können Sie kaum mehr Fragen überraschen und Ihnen eine spontane (vielleicht unbedachte) Antwort abverlangen!
Lassen Sie sich die obigen Fragen im Vorfeld Ihres nächsten Bewerbungsgespräches durch den Kopf gehen und legen Sie sich Ihre persönlichen Antworten dafür zurecht. Nicht alle diese Fragen werden Ihnen in jedem Gespräch tatsächlich gestellt – aber wenn eine dieser Fragen geäußert wird, haben Sie die Nase mit der richtigen Antwort schon vorn!
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