Hype und Humankapital: Die Nutzungsmöglichkeiten von Social Media im Personalmarketing

Der Hype um Social Media ist da und wird noch länger bleiben. Wesentlicher Faktor dieses Hypes ist, dass die Grenzen zwischen sämtlichen Bereiches des Lebens ineinander übergehen, so auch die von Arbeit und Privatleben. Klar also, dass auch Personalabteilungen mit von der Partie sind, denn schon längst hat Social Media den Einzug in die Welt des Recruitings gefunden. Was das bedeutet? Zum einen, das Potential, neue Mitarbeiter über Facebook, Xing, LinkedIn und Co zu finden, zum anderen die Gefahr für Bewerber, allein auf sein Facebook-Profil reduziert zu werden. Spannend jedenfalls für beide Seiten …

Für Unternehmen ist Social Media im Personalmarketing aus drei Gründen von Bedeutung: Erstens, der schon erwähnte Hype rund um Facebook und die anderen Plattformen der Social Web. Zweitens die Möglichkeiten für Angestellte, ihre Dienstgeber zu bewerten – Unternehmen möchten durch Social Monitoring natürlich solche Bewertungen beeinflussen – und drittens die große Reichweite über die man Zielgruppen in den verschiedenen Netzwerken ansprechen kann.

Die ganz klaren Vorteile einer Recruiting-Social Media Strategie für Unternehmen liegen im geringen Streuverlust, sind doch die Targeting Möglichkeiten etwa auf Facebook zielgenau abstimmbar. (So etwa demografische Faktoren, Interessen und Bildungsstand des Bewerbers.)

Nicht von der Hand zu weisen ist natürlich auch der Imagegewinn eines Arbeitgebers mit einer guten Präsenz auf den Social Media Kanälen. Nur junge und innovative Unternehmen zeigen sich auf eigenen Blogs oder Twitter – über Empfehlungsmarketing können Unternehmen so zum „heißen Tipp“ für Top-Anwärter werden. Wichtig dabei ist für die Firmen aber auch, ihre bereits bestehenden Mitarbeiter als Zielgruppe zu verstehen und sie um Feedback zu bitten (und dies auch ernst zu nehmen).

Wen erreicht man umgekehrt am ehesten auf den Social Media Kanälen? Richtet sich eine solche HR Strategie nicht ausschließlich an junge Bewerber? Fakt ist, es geht weniger um das Alter, als um die Branche und Jobanforderungen. Die Vielzahl und Unterschiede der Kanäle erfordert einiges an Recherchearbeit, um Anwärter zielgruppengerecht anzusprechen. Generell ist festzuhalten, dass ein Social Media Auftritt im Recruiting nur Teil einer Gesamtstrategie sein soll, immerhin gibt es noch potentielle neue Mitarbeiter, die aus verschiedenen Gründen auf ein Dabeisein im Social Web verzichten.

Hier ein Überblick über ein paar wichtige Punkte, die für den Erfolg einer Social Media Strategie im Recrutiting entscheidend sein können:
Planen, schulen und analysieren sie von Anfang an. Nur eine gut vorbereitete Strategie kann die „magische“ Wirkung Social Media zur Entfaltung bringen, schlecht durchdachtes Vorgehen kann zu Enttäuschungen führen.
Machen Sie Ihre Mitarbeiter zu Botschaftern Ihres Unternehmens. Wenn Sie wirklich empfehlenswert sind (und dafür können Sie sorgen!), wird das auch ganz freiwillig nach außen getragen und lockt gute Bewerber an. Der wichtigste Punkt dabei: die Kommunikation muss authentisch sein, für ein „geschöntes“ Bild eines Unternehmens ist Social Media denkbar ungeeignet.
Definieren Sie Ziele. So gut wie alles ist im Netz messbar, doch das verführt auch dazu, sich durch allzu viele Indikatoren zu verzetteln. Messen Sie also einzelne KPIs und vergessen sie nicht auf das Testen und Dinge im Bedarfsfall auch wieder zu verwerfen. Mit Social Media ist eben vieles möglich.
Wenn Sie sich dazu entschieden haben, Social Media Kanäle für Ihr Recruiting zu bespielen, bedenken Sie, dass Ihre Personalabteilung dafür Ressourcen braucht. Ist die Thematik gänzlich neu für Ihr Unternehmen, holen Sie sich unbedingt Unterstützung, um die Nutzungsmöglichkeiten der verschiedenen Tools zu erfassen.
Bedenken Sie nicht zuletzt, dass Social Media in Ihren Personalmarketing-Mix passen muss und nur Teil einer Gesamtstrategie sein sollte.